Das Wort zum Donnerstag

Das Wort zum Donnerstag

02.10.2025

Deutschland singt

Deutschland singt? Mancher Zeitgenosse vermutet einen Druckfehler und denkt: es muss doch Deutschland sinkt! heißen!

Im Jammern waren Deutschland und die Deutschen schon immer ganz vorne dabei. Was kann man nicht alles beklagen und kritisieren: Parteien und Politik, Lärm und marode Infrastruktur, Ungleichheit bei der Verteilung von Lasten, Faulheit von Bezugsleistungsempfängern, Kosten der Migration, und vieles mehr zählt mir KI (Künstliche Intelligenz) auf Nachfrage auf.

In den sozialen Medien wird gehetzt und geschimpft. Ein sachlicher Dialog scheint ausgeschlossen. Es ist das berühmte Jammern auf hohem Niveau. Denn in Deutschland herrscht kein Massenelend, wie es in vielen Teilen der Welt zu finden ist. Nein, es geht nicht um sinken und jammern, sondern ums Singen.

Passt das große Mitmach-Projekt zum Tag der Deutschen Einheit? Die Initiative 3. Oktober – Deutschland singt und klingt lädt auch in diesem Jahr wieder alle Kulturen und Generationen zum offenen Singen und Feiern in allen Städten und Dörfern ein. Das Motto: Freiheit, Einheit, Hoffnung.

Gemeinsam Singen, als Zeichen der Dankbarkeit und Hoffnung. Ein Zeichen für Frieden und Zusammenhalt. Die Motivation: Die Wiedervereinigung Deutschlands ist in ihren Geschehnissen einmalig und nicht nur von nationaler Bedeutung, heißt es auf www.3oktober.org, der Webseite des Mitmach-Projektes.

Politiker, Unternehmer und Prominente unterstützen das Projekt mit ihren Grußworten. Zum Beispiel schreibt Ministerpräsident a.D. Bodo Ramelow: Wo man singt, da lass dich nieder, böse Menschen haben keine Lieder. Dieser Satz meiner Großmutter hat mich mein Leben lang begleitet. Wir hatten seit Generationen das Dorfgasthaus als Gastwirtsfamilie und der Gesangverein übte jede Woche bei uns. So wurde ich mit Chormusik groß. Die großen Chorsingen fanden in unserem Tanzsaal statt und da war zu spüren, wie gemeinsamer Gesang Menschen verbindet und die Seelen erreicht. Ich habe selber beim Chor mitgesungen und in Marburg den Chor Marburger Gewerkschafter mitgegründet. So ist es bis heute. Gebt mir ein Liedblatt und ich bin dabei. Singen verbindet.

Ein tolles Projekt! Nicht nur unter der Dusche, im Stadion oder den Happy-Birthday-Song zu singen, sondern gemeinsam – und einstehen für Freiheit, Einheit und Hoffnung. Gemeinsames Singen könnte ein echter Kontrapunkt gegen die Miesepeter-Stimmung im Land sein.

Der Psalmdichter, auch einer der singt, erinnert (Die Bibel. Ps.103,2): Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.

Bleiben Sie gesund und behütet.

Pastor Burkhard Heupel
Emmaus-Gemeinde

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