Das Wort zum Donnerstag

Das Wort zum Donnerstag

11.04.2024

Haare

Seit Jahrzehnten erfreue ich mich an meiner ausgefallenen Frisur: Pflegeleicht, wetterfest und kostengünstig bin ich mit ihr unterwegs. Haare färben, Haare waschen, Haare in Form bringen: überflüssig. Weiterer Vorteil: man kriegt sich mit mir nicht so leicht in die Haare.

Wussten Sie eigentlich, dass Menschen 420 Wimpernhärchen, 25.000 Körperhaare und zwischen 90.000 und 150.000 Kopfhaare haben? Die genaue Anzahl variiert je nach Haarfarbe. Blonde Personen haben mit durchschnittlich 150.000 Haaren das meiste Haupthaar – aber das dünnste –, gefolgt von brünetten (110.000 Haare) und schwarzhaarigen (100.000 Haare) Personen. Rothaarige besitzen die wenigsten Kopfhaare: rund 90.000. Wer hat die nur alle gezählt?

Die Wachstumsphasen unserer Haare sind unterschiedlich lang: Während Wimpern nur circa 100 bis 150 Tage lang wachsen und am oberen Lid etwa eine Länge von acht bis zwölf Millimetern erreichen, können Kopfhaare ganze zwei bis sechs Jahre lang wachsen und durchschnittlich etwa einen Meter lang werden. Das alles weiß National Geographic – und noch viel mehr.

Auch die Bibel (Mt.10,30) versichert, dass die Haare auf dem Kopf alle gezählt sind: Was will sie damit aussagen? Muss man sich fürchten, dass quasi alles, aber auch wirklich alles über einen bekannt ist? Ist die biblische Botschaft der Vorläufer von Big Brother is watching you?

Bis in die letzte Haarspitze durchschaut werden, das will niemand! Mancher Zeitgenosse hegt Geheimnisse, die unter allen Umständen geheim bleiben sollen. Die biblische Aussage: Es sind eure Haare auf dem Kopf alle gezählt., setzt sich fort mit Darum fürchtet euch nicht!. Der tröstende Zusatz scheint auf den ersten Blick nicht zu der Aussage davor zu passen. Oder doch?

Menschen lassen kein gutes Haar an einem - wenn sie erst einmal Einblick gewonnen haben in Details. Bei Gott ist das anders: er ermutigt und hilft zurecht, gerade in den Details. Und das ist nicht an den Haaren herbeigezogen. Ist es Menschen egal, ein Härchen mehr oder weniger zu haben: Bei Gott sind die kleinsten Dinge, die uns betreffen, nicht unwichtig - sonst hätte er die Haare nicht gezählt. Wer die Anzahl meiner Haare kennt, der weiß auch um das, was Seele, Gedanken und Körper beschäftigen. Der kennt den Grund für schlaflose Nächte. Meine Sorgen, sind seine Sorgen. Und deshalb gehöre ich ihm – mit Haut und Haaren!

Fazit: Nicht mehr länger die Haare raufen, über die Ungereimtheiten des Lebens, sondern schon morgens mit einem Augenzwinkern sagen: Was für ein hairlicher Tag! Und vertrauensvoll mit Gott losziehen, der um alles weiß!

Bleiben Sie gesund und behütet.

Pastor Burkhard Heupel
Emmaus-Gemeinde

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