Das Wort zum Donnerstag

Das Wort zum Donnerstag

18.01.2024

Found

Für den Familiengottesdienst am Heiligen Abend benötigte ich noch ein Kinderbuch. Ich hätte gewettet, dass wir dieses Kinderbuch zu Hause haben, konnte es aber trotz intensiver Suche nicht finden. So kam es zur Bestellung. Um die Versandkosten zu sparen, kaufte ich noch ein weiteres Buch. Mit beiden Büchern kam ich genau auf den Bestellwert, um kostenfrei zu ordern.

Das zweite Buch war eine Autobiografie. Ich hatte sie auch deshalb bestellt, weil meine Frau gerne historische Romane liest und eine Biografie quasi dasselbe ist. Man(n) weiß ja nie: wir haben zwar ausgemacht, dass wir uns zu Weihnachten nichts schenken, aber falls meine Frau dann doch mit einer Kleinigkeit um die Ecke gekommen wäre, hätte ich die Biografie aus dem Ärmel gezaubert.

Im vorweihnachtlichen Trubel gab mir eine Grippe freie Zeit und ich fing schon mal an die Biografie zu lesen. Das Besondere an dieser Biografie ist, dass der Autor, der von Beruf zunächst Polizist und später Pastor ist, bei seinem Lebensrückblick eine himmlische Perspektive einfügt: Fiktive Gespräche mit Gott unterbrechen die Rückschau. Er stellt Gott Fragen. Bekommt Antworten. Gemeinsam wird gelacht und geweint über Momente des Lebens.

Das hat mich fasziniert! Das eigene Leben aus einer solchen Perspektive zu betrachten: Gott, der bei allem Tun und Lassen dabei ist, zuschaut, mitgeht, zuhört, eingreift, sich mitfreut und mitleidet: Ihn einmal unvermittelt zu fragen, wie dies und das im Leben zu verstehen ist. Ein Buch, das mich in seinen Bann gezogen und herausgefordert hat.

Mir führt das Buch vor Augen, wie jedes einzelne Leben Gott unglaublich wichtig und im Himmel endlos viel Zeit sein wird, um jede Biografie rückblickend noch einmal Stück für Stück durchzugehen. Das Buch schildert himmlische Dialoge der Erinnerung und Erklärung.

Eigentlich bin ich kein großer Leser. Aber dieses Buch habe ich verschlungen. Es lädt mich ein, noch intensiver mein Leben mit Gott zu leben, weil es sich lohnt. Und weil ihm kein Tag von mir egal ist. Und da, wo meine Vorstellungen über das Leben und die Realität sich als überdimensionales Stirnrunzeln entgegenstehen, da will ich glauben und erleben: Gott ist da. Jeden Augenblick. Und er weiß, was er tut und was er (zu)lässt.

Ich gebe hier keine Kaufempfehlung ab und schreibe keine Rezension. Aber wer begreifen will, dass er nicht verloren ist im Alltagsgetümmel, sondern found (gefunden), darf wissen: Spätestens im Himmel gibt es Antworten auf alle Fragen und die Einsicht, dass alles seinen Plan und Platz hat. In dieser Gewissheit gehe ich fröhlich an der Hand Gottes durchs Leben.

Bleiben Sie gesund und behütet.

Pastor Burkhard Heupel
Emmaus-Gemeinde

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